Der Deutsche Schäferhunde aus alten DDR Linien ist bis heute noch gefragt. Was mich sehr freut das es den, anderen Typ Schäferhund noch gibt der sich über Jahre in der DDR entwickelte hat mit großen kräftigen Knochen, ausgeglichenem Wesen und starker Pigmentierung, ähnelt er noch sehr dem Hund wie er in den 60 Jahren war. Natürlich gibt es nicht mehr viele von den Hunden die in der Kör und Leistungszucht zum Einsatz kommen. Da viele ihre Hunde nach der Wende abgegeben haben oder gemischt haben und dieses jetzt sehr bedauern. Wer sich zu den Anfängen der DDR Schäferhunde interessiert oder wer heute immer noch die alten Zuchtziele und Zuchttraditionen weiterführen will, empfehle ich das Buch ( Die Zucht des Deutschen Schäferhundes in der ehemaligen DDR ,was es beim SV gibt ) des Ex- Hauptzuchtwart der DDR Werner Dalm ans Herz. Er informiert in seinen Buch über einzelne Hunde sowie über die Zucht an sich. Die, die sich dem deutschen Schäferhund verschrieben hatten, mussten versuchen ihre Ziele unter schwerer werdenden organisatorischen Rahmenbedingungen durchzusetzen. In der DDR gab es in der Leitung und ihren Mitarbeitern sowie auch unter den Mitgliedern echte Idealisten und Enthusiasten, die treu zur Spezialzuchtgemeinschaft standen. Allen Schwächen zum Trotz erzielten diese beachtlichen züchterischen Erfolg.
Die Schwerpunkte der zuchtmethodischen Arbeit waren:
Nachzuchtbeurteilung:
In ihr wurden 70- 80% der eingetragenen Welpen erfasst. Die Ergebnisse ergaben eine genaue Erbwertanalyse der Vater- und Muttertiere. Die jährlichen Nachzuchtbeurteilungen in ihrer Gesamtheit und auch die Vererbungsergebnisse aller Rüden wurden jährlich gedruckt und allen Mitgliedern zugänglich gemacht.
Das Wertmeßziffer- System:
Bei fast allen Hunden mit ZTP ( Zuchttauglichkeitsprüfung ) oder Körung ist die WZ (Wertmeßziffer ) angegeben. Jede dieser vierstelligen Zahlen ist ein in sich abgeschlossenes Urteil und ist so aus der angefügten Tabelle zu ersehen. Nun gibt es noch eine wichtige Ergänzung:
Hinter der vierstelligen Wertzahl bei ZTP und Körung erscheint ein Schrägstrich und dahinter folgen wiederum zwei Zahlen. Da sind reine Arbeitszahlen für die gezeigte Schutzdienstleistung bei Körung oder bei der ZTP. Dieser Ziffern sind notwendig geworden, weil die Grundzahl für das Wesen ( 4. Zahl der Wertmeßziffer ) allein nicht die große Streubreite in der Schutzdienstleistung ausdrücken konnte, die zum Beispielbei den Grund- Wesensziffern 3 und 7 vorkommen. Darum wurde diese Ergänzung zum Wertmeßziffer- System im Jahre 1957 von der SZG ( Spezialzuchtgemeinschaft ) Deutsche Schäferhunde eingeführt. Die erste Zahl hinter dem Schrägstrich steht für die Ausführung der „ langen Flucht“, die zweite Zahl für die Ausführung des sogenannten „ Stirnangriffes“ vergeben. Diese beiden Zahlen sind die Zahlen für Schärfe und Härte, wobei diese Bezeichnung keinen Anspruch auf eine wissenschaftliche Kennzeichnung dieser beiden Begriffe erheben. Wie erwähnt, für die Richter in der DDR waren es reine Arbeitszahlen für den Schutzdienst.
5= Sehr gut 4= gut 3= ausreichend 2= wenig 1= keine
Diese Zahlen wurden nur bei Körungen vergeben, da hier die Anforderungen höher waren als bei der ZTP. Die 4 Zahlen waren also bei der ZTP Höchstbewertung. Bei den NZB ´´en (Nachzuchtbeurteilungen ) wurde die vierstellige WZ vergeben, da hier den jungen Hunden, von 9 Monaten aufwärts, kein Schutzdienst abverlangt wurde, sondern es wurde nur eine allgemeine Wesens- und Verhaltensprobe durchgeführt.
Zum Abschluss hier ein Beispiel:
WZ 6547/43
Durch dieses System kann sich ein Leser eines Berichtes, ohne den Hund persönlich zu kennen, auf einen Blick die Charakteristik ableiten.
Das Familienleistungsblatt
Es wurde in der Zuchtbuchstelle geführt. In ihm wurden die Vererbungsergebnisse aller in der Zucht stehenden Hündinnen und Rüden festgehalten. Von allen Nachkommen wurden darin die Ergebnisse der Nachzuchtbeurteilung, der Schutzhund Prüfungen, der Schauen sowie der Zuchttauglichkeitsprüfungen und Körungen geführt. Mit dem Familienleistungsblatt konnte jederzeit über die Gesamtvererbung der Rüden und Hündinnen Auskunft gegeben werden.
Die HD Bekämpfung
Alle Zuchttiere wurden geröntgt. Die Zulassung zur Zucht wurde auch von den HD- Befunden abhängig gemacht. Die Hunde mit mittlerer bis leichter HD wurden zur gegebenen Zeit aus der Zucht eliminiert, so dass ab den 01.01. 1979 nur mit HD – freien Hunden gezüchtet wurde. Es wurden in der Zucht über 90% HD- freie Hunde erreicht. Die HD- Vererbung aller Rüden mit sämtlichen geröntgten Nachkommen wurden in jedem Quartal veröffentlicht.
Die Boniturzeichen
Die Nachzuchtbeurteiler, Zuchtrichter und Körmeister verwendeten vorgedruckte Boniturkarten auf der dort enthaltenen Skelettzeichnung wurden alle Körpermerkmale mit einheitlichen Boniturzeichen gekennzeichnet. Die Bonituren wurden durch die Formwertnote und durch die ersten drei Zahlen der Wertmeßziffer ergänzt. Die Boniturzeichen ermöglichen eine sehr gründliche Richterausbildung, sowie eine genaue Beschreibung der Hunde und die Erstellung detaillierter schriftlicher Richterberichte. Der Zuchtleitung lieferten die Boniturkarten wertvolle Informationen sowie Material für Schulungen und Vergleiche.
Durch diese Schwerpunkte und durch ständige Konsultation und Beratung mit Tierzüchtern, Tierärzten und Genetikern wurde die Schäferhund Zucht auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt und damit versucht, die Rasse gesund zu halten und in ihrer Vollkommenheit ständig zu verbessern.
Der Text hat mir sehr gut gefallen und mit der Genehmigung vom Altdeutschen Wappen übernommen
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Infos DDR Linie beim Schäferhund
Ostdeutsche Schäferhunde, ostblütige Deutsche Schäferhunde, DDR- Linien- Was ist das?
- Entstehung
Die Vielseitigkeit des Deutschen Schäferhundes wurde ihm in den beiden Weltkriegen zum Verhängnis. Bereits im Ersten Weltkrieg waren 30.000 Schäferhunde an der deutschen Front im Einsatz, von denen viele Tausend Opfer des Krieges wurden. Im zweiten Weltkrieg waren weltweit bereits um die 200.000 deutschen Schäferhunde im Kriegseinsatz. Alle geeigneten Hunde wurden überprüft (Schussprobe) und wenn tauglich für den Kriegsdienst eingezogen. Die Meisten starben dort oder wurden von den Siegern mitgenommen. Nach Kriegsende waren so kaum noch gute Hunde vorhanden. Die Besonderheit liegt nun in der Teilung Deutschlands nach Kriegsende durch die Siegermächte.
Jeder Teil Deutschlands begann eine eigenständige Zucht aus den verbleibenden Restbeständen aufzubauen. Während im Westen weiterhin nach dem typischen Schönheitsideal (schwarz- gelb, abfallender Rücken) gezüchtet wurde, waren im Osten vor allem dunkle Hunde mit den guten Diensthundeeigenschaften gefragt. Daraus entwickelten sich in über 40 Jahren eigenständige Populationen der gleichen Rasse. Die alten DDR- Linien stellen den Ostblütigen Typ dar wie er sich unter der Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) der DDR entwickelt hatte.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands übernahm der westliche Verband (SV) die Führung und hatte keinerlei Interesse den „Osthund“ zu erhalten oder gezielt mit reinzuzüchten, eine Vereinigung kam nicht in Frage. Das Ganze glich eher einer Übernahmen und schon bald waren in den neuen Bundesländern fast nur noch westliche Schäferhunde zu finden und es wurden sehr viele westdeutsche Deckrüden eingesetzt. Viele Ost- Züchter haben nach der Wende aufgehört zu züchten, mischten West mit Ost zusammen oder stiegen ganz auf westdeutsche Linien um. Das machte sich bei den HD- Werten mit einer deutlichen Verschlechterung bemerkbar. Außerdem wurde die Anzahl der „DDR Hunde“ in kurzer Zeit stark reduziert, so das kaum noch eine ausreichende Zuchtbasis vorhanden war.
Inzwischen sind reinblütig ostdeutsch gezogene Schäferhunde recht selten geworden. Momentan sind diese qualitativ hochwertigen Hunde wieder begehrt. Viele Sportler und Züchter trauern ihren abgegebenen Hunden nach. Hunde aus Ostlinien werden in der Hochzucht zur Verbesserung von Gebäude und Farbgebung sowie in der Leistungszucht wegen ihrer hohen Triebigkeit und der grauen Farbe eingesetzt. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Gesundheit. Der gerade gebliebene Rücken macht sich bemerkbar und auch die strenge Selektion zu DDR Zeiten auf Gesundheit.
In der Deutschen Demokratischen Republik wurde bei der Zucht von Deutschen Schäferhunden großer Wert auf das Zurückdrängen der HD gelegt. Die Schäferhundezucht war staatlich und die Selektion somit einheitlich im ganzen Land. Während 1968 noch mit Hunden mit mittlerer HD gezüchtet wurde, wurden ab 1972 nur Hunde mit im ungünstigsten Fall leichter HD zur Zucht eingesetzt. Ab 1978 wurde nur noch mit HD-freien Tieren gezüchtet. Diese Zuchtrestriktionen führten zu einem deutlichen Rückgang der HD. Statistiken der DDR-Zucht weisen für 1985, das Jahr mit der niedrigsten HD in der DDR-Zuchtgeschichte, 94,4 Prozent HD-freie Tiere aus.
Außerdem führten bereits 2 Mängel zum Zuchtausschluss, egal ob z.B. Gebäude- oder Zahnfehler. Sobald zwei Sachen nicht in Ordnung waren dürfte mit diesem Schäferhund nicht gezüchtet werden. Die Nachzucht wurde ebenfalls streng kontrolliert und die Merkmale im Zuchtbuchamt festgehalten. Unabhängige Beurteilungen erfolgten über Nachzuchtbeurteiler, Zuchtrichter, Körmeister und Zuchtwart der auch die Welpen abnahm.
Natürlich gab es als Folge weniger Zuchtlinien, dafür aber gesunde und wesesfeste Hunde mit kräftigen Knochen und starken Nerven.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Zuchtlinien vereint, so dass heute kaum noch reine DDR-Linien vorhanden sind
- Eigenschaften und Besonderheiten
Der wesentlichste Unterschied zwischen den Hunden aus DDR- Linie und westdeutscher Schönheits- Zucht ist der Rückenverlauf. Hunde aus ostdeutscher Zucht haben einen normal geformten, geraden Rücken. Dadurch sind sie weniger krankheitsanfällig für Hüftgelenk- (HD) und Ellbogen- Dysplasie (ED). Ostdeutsche Schäferhunde haben sich in den vier Jahrzehnten der Isolation zu kompakten Exemplaren mit kräftigen Knochen, breiten Köpfen und dunkler, meist der ursprünglichen grau gewolkten Fellfarbe entwickelt. Zu DDR Zeiten ging es um die Zucht guter Gebrauchshunde mit wissenschaftlicher Selektion. Sie sind robuster wie wirkliche Arbeitshunde und es ist keine Modeerscheinung. Natürlich wirken sie nicht so schön und elegant wie Hunde aus westdeutscher Zucht.
Jeder Hund ist individuell und deswegen sind Verallgemeinerungen immer schwierig. Hunde aus DDR Linen sind aber im Allgemeinen weder überdreht noch schnell reizbar. Sie haben meist ein ausgeglichenes Wesen mit viel Trieb. Die meisten „DDR’ler“ habe ein starkes Selbstbewusstsein und schon als Welpen vor nichts Angst. Oft schauen sie sich in Ruhe alles interessiert an und gehen dann freundlich auf Neues zu. Ost Schäferhunde sind im Haus ruhig, verschmust und unauffällig. Draußen ist Action angesagt, sie toben und rennen gerne.
Diese Hunde eigenen sich besonders für den Hundesport, sind als Arbeitshunde gut zu gebrauchen und können als Wach-, Schutz- und Rettungshunde eingesetzt werden. Dabei sind „Ossis“ etwas anspruchsvoller in der Ausbildung als viele Westhunde. Das liegt zum einen daran, dass sie recht selbstständig sind und mitdenken. Zum anderen hinterfragen sie durchaus auch mal und wollen es dann schon genau wissen. Sie sind zielstrebig und haben einen festen, eigenen Willen. Deswegen benötigen sie eine geradlinige Führung und durchgehende Konsequenz.
Osthunde sind alle recht spätreif und man muss Geduld mit ihnen haben. Nicht nur der Körper braucht seine Zeit, auch der Charakter formt sich erst spät endgültig aus. So kann auch die Machtfrage deutlich später als normal gestellt werden und mancher Besitzer wundert sich, wo denn die Pubertät eigentlich geblieben ist. Wenn dann ein Rüde mit ca. 3 Jahren zu testen beginnt, ist natürlich auch mehr Nachdruck dahinter als mit den üblichen etwa 1 1/2 Jahren.
Hunde aus DDR- Linie sind aber auch sehr angenehme Familienhunde. Sie brauchen die Nähe zu ihren Menschen und möchten überall mit dabei sein. Es sind wesensstarke, schöne und gesunde Hunde mit viel Ausstrahlung.
- Übersicht DDR- Linie
Charakter | Eigenschaften |
selbstbewusst, teils dominant, nervenstark, wesensfest | robust, unempfindlich, hart |
starker Charakter, fester Wille | spätreif, viel Ausstrahlung |
denken mit, hinterfragen, etwas selbständig | gesund, ausdauernd, kraftvoll |
Spiel- und Beutetrieb deutlich ausgeprägt, starker Arbeitswillen | |
Verteidigungstrieb, Wehrbereitschaft, wachsam | Farben |
teilweise Fremden gegenüber Misstrauen | kräftiges Pigment, dunklere Farben |
verschmust und anhänglich in seiner Familie | meist dunkel- grau, gelegentlich schwarz, schwarz- braun am seltensten |
leichtes und schnelles lernen, wissbegierig | |
drinnen ruhig, draußen temperamentvoll | Verwendung |
ausgeglichen | Diensthund (Polizei und Militär) |
Körperbau | Hundesport (Schutzdienst, Fährte, Turnierhundesport usw.) |
gerader Rücken, breiter Kopf | Wach-, Schutz- und Rettungshunde |
stämmig, große Knochenkraft, tief und breit gebaut | Familienhund |